Bundesregierung antwortet auf Frage von MdB Klaus Hagemann – Jetzt um sichere Zukunft des Mehrgenerationenhauses in Alzey bemühen

Welche Ideen und Konzepte hat die Bundesregierung für die Fortführung der bundesweit 500 Mehrgenerationenhäuser nach Auslaufen des Aktionsprogramms Ende 2012? Noch nicht viele. So steht es jedenfalls in der Antwort von Staatsekretär Dr. Hermann Kues an den SPD-Bundestagsabgeordneten Klaus Hagemann. Karin Mettner, Leiterin des Mehrgenerationenhauses in Alzey und stellvertretenden Leiterin der Diakonie Alzey-Worms hatte sich mit diesem Anliegen an Hagemann gewandt. Der Abgeordnete ist auch Pate der Alzeyer Einrichtung in der Schlossgasse.

Derzeit werde eine Vermittlungsdatenbank aufgebaut und eine interne Arbeitsgruppe zur Konzepterarbeitung eingerichtet, heißt es in der Antwort an den Bundestagsabgeordneten. Konkrete Vorschläge gäbe es allerdings frühestens Ende diesen Jahres. „Es muss schnellstmöglich begonnen werden, Strukturen aufzubauen, die für die Mehrgenerationenhäuser ein unabhängiges Weiterarbeiten ermöglichen“, fordert deshalb Hagemann.

Bund muss Lösungen suchen

Herauszulesen ist aber auch, dass die Kommunen mehr in die finanzielle Verantwortung für die Häuser genommen werden sollen, da diese laut Staatssekretär Kues „ein wichtiger Erfolgsfaktor für eine dauerhafte Existenzsicherung“ seien. Konkrete Vorschläge, wie die Städte und Kreise das finanzieren sollen, gibt es allerdings nicht. „Die Koalition darf den finanziellen Spielraum von Ländern und Kommunen nicht immer weiter einschränken und sie dann mit so wichtigen Projekten alleine lassen. Der Bund ist in der Pflicht Lösungen zu finden“, macht Hagemann deutlich. Im Bundestag hat er bereits in die Haushaltsberatungen 2010 einen Antrag eingebracht, der die Bundesregierung auffordert, die Förderung auch über 2010 sicherzustellen, bis alle Fragen endgültig geklärt sind.

Nicht zu Projektruinen verkommen lassen

Sorgen bereiten Karin Mettner auch die Aussagen von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU), wonach sie sich in einem Interview mit dem Spiegel im September deutlich von den Mehrgenerationenhäusern distanziert hat. „Wenn schon die Familienministerin nicht hinter dem Projekt ihrer Vorgängerin von der Leyen steht, wie soll es uns dann gelingen, Sponsoren und Unterstützer für das Haus zu finden um eigenständige Strukturen aufzubauen“, fragte Mettner im Gespräch mit Hagemann. Zwar dementiert das Bundesfamilienministerium diese Aussagen seitens Schröders, aber der Schaden ist mit dem Interview schon angerichtet. „Wir dürfen die Mehrgenerationenhäuser nicht zu Projektruinen verkommen lassen. Wegfallende Infrastrukturangebote für Familien und Senioren in Alzey sind ein fatales Signal“ so Hagemann. Die Mehrgenerationenhäuser sind offene Tagestreffpunkte, die das Miteinander der Generationen beleben und familiennahe Dienstleistungen anbieten. So werden in Alzey zahlreiche erfolgreiche Projekte wie Selbsthilfegruppen, Hebammensprechstunden, Kurse zur Ernährung von Babys, Sprachkurse für junge Ausländer, Hilfen für pflegende Angehörige und vieles mehr angeboten.