Neue Technik: großflächige Sanierung statt Flickenteppich – 17 Millionen Euro für Beseitigung der Frostschäden

Der frühe und starke Wintereinbruch mit Frost- und Tauwechseln und auch die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren haben die Landesregierung dazu veranlasst, für die Beseitigung der Frostschäden auf den Landes-, Bundes- und Kreisstraßen – abhängig von den weiteren Witterungsbedingungen – 17 Millionen Euro bereit zu stellen. Dies teilte Verkehrsminister Hendrik Hering heute in Mainz mit. Es liege noch keine detaillierte Bilanz über die Winterschäden vor, damit sei erst gegen Ende April zu rechnen. „Aber es muss befürchtet werden, dass die Schäden höher als vergangenes Jahr sein werden; deshalb haben wir frühzeitig die Weichen gestellt, um die Beseitigung dieser Schäden schnell und umfassend angehen zu können.“

Nach dem Winter 2009/2010 waren für die Beseitigung der Frostschäden gut 15 Millionen Euro bereitgestellt worden, im Winter 2008/2009 waren es rund 7,8 Millionen.

Statt zur Schadensbeseitigung nur Schlaglöcher zu flicken, werden vermehrt flächige Instandsetzungen angestrebt. Bei geeigneten Straßen soll dabei auf längeren Teilstücken eine Deckensanierung erfolgen, statt einer Reparatur mit vielen kleineren Flicken. Um so deutlich mehr Straßen als bislang instand setzen zu können, sieht das Verkehrsministerium vor, dass der Landesbetrieb Mobilität (LBM) so genannte Kleinfertiger (Fahrzeuge zum Einbau von Asphalt) einsetzt. Zur Beseitigung von Fahrbahnschäden mit diesen Spezialfahrzeugen fand bereits im vergangenen Jahr eine erfolgreiche Testphase statt. „Ziel ist, den Zustand vor allem der Landesstraßen langfristig zu verbessern und diese so auch für kommende Winter zu stärken“, so Hering.

Von dieser modifizierten Instandhaltungsstrategie sollen insbesondere Straßen profitieren, die eine eher geringe Verkehrsbedeutung haben und deshalb trotz eines grundsätzlich anerkannten Instandhaltungsbedarfs bislang nicht in einem Bauprogramm berücksichtigt werden konnten. „Damit erhalten auch diese Strecken eine rasche Realisierungsperspektive“, so der rheinland-pfälzische Verkehrsminister.

Momentan kontrollieren die 57 Straßen- und 13 Autobahnmeistereien des LBM die Straßen regelmäßig auf Frostschäden. Schäden, die die Verkehrssicherheit gefährden, werden zurzeit zunächst mit einem wintertauglichen Mischgut, dem so genannten Kaltmischgut, ausgebessert. Nach der Winterperiode werden die Schäden dann nachhaltig beseitigt.