MdB Hagemann, MdL Sippel und Verbraucherzentrale informieren – „Tarnen, Täuschen, Abkassieren“

„Herzlichen Glückwunsch! Sie haben bei unserem Gewinnspiel teilgenommen und gewonnen. Sie müssen mir nur noch einige Daten bestätigen!“. Solche oder ähnliche Anrufe hat schon fast jeder einmal erhalten. Aber gerade ältere Menschen können sich gegen solche Anrufe, die beispielsweise darauf abzielen Kontodaten zu erfahren, schwer wehren. Aus diesem Grund haben der Bundestagsabgeordnete Klaus Hagemann und der Landtagsabgeordnete Heiko Sippel (beide SPD) gemeinsam mit der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung mit dem Thema „Abzocke älterer Menschen – den Geschäftemachereien bei Kaffeefahrten, Haustür- und Telefongeschäften den Kampf ansagen“ eingeladen.

Viele der Besucher im vollbesetzten Saal der „Alten Post“ in Alzey hatten Gewinnmitteilungsschreiben mitgebracht und wussten von eigenen Erlebnissen mit unseriösen Firmen zu berichten. Die Rechtsanwältin Sonja Guettat von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz erklärte, dass solche Briefe zu tausenden verschickt werden und in den Papierkorb gehören. Die Verbraucherschutzexpertin riet außerdem, gerade am Telefon keine persönlichen Daten weiterzugeben beziehungsweise zu bestätigen. Am besten sei es, bei unerbetenen Werbe- und Gewinnspielanrufen einfach aufzulegen oder zu verlangen, nicht mehr angerufen zu werden. Wenn der Briefkasten von Gewinnmitteilungen, die zu den sogenannten Kaffeefahrten oder Tagesausflügen einladen, überquillt, rät Guettat die Firmen anzuschreiben und zu fordern, dass die Daten gelöscht werden. Erfahrungsgemäß kehre man von solchen Fahrten nämlich ohne Gewinn, aber mit überteuerten und qualitativ minderwertigen Einkäufen zurück. Versprochene Gewinne erhalte man fast nie oder der angepriesene Wäschetrockner entpuppt sich als schlichte Wäscheleine. „Diese Firmen arbeiten nach der Methode „Tarnen, täuschen und abkassieren“, erklärte Guettat.

Grundsätzlich gilt: Anliegen von Firmen und Gewinnversprechungen gut hinterfragen und Daten nur herausgeben, wenn es unbedingt notwendig ist. Falls man doch auf einen Betrüger oder Abzocker hereingefallen ist, findet man Hilfe bei den Verbraucherzentralen.

Hagemann ruft zu Petition auf

Bemängelt wurde von einigen Teilnehmern die aktuelle Rechtslage, nach der am Telefon ein einfaches „Ja“ genügt, um einen Vertrag abzuschließen. Klaus Hagemann ruft deshalb als Sprecher der SPD im Petitionsausschuss dazu auf, eine Petition zur Änderung der Gesetzeslage beim Bundestag einzureichen.