Scheurebenpreis auf andere Basis stellen

Koalition schlägt Arbeitsgruppe mit Experten vor

Die SPD-/FWG-Koalition im Alzeyer Stadtrat ergreift die Initiative in Sachen Scheurebenpreis. „Nachdem wir in den letzten Monaten weder bei der Finanzierung noch beim Konzept weiter gekommen sind, schlagen wir jetzt die Bildung einer fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe vor, an der neben Mitgliedern des Stadtrates auch Fachleute aus der Weinwirtschaft und dem Marketing beteiligt werden sollen“, erklären die Fraktionsvorsitzenden Stephanie Kramer (SPD) und Werner Geißel (FWG).

Dabei soll es in erster Line um ein schlüssiges Gesamtkonzept für die nächsten Jahre gehen. Bisher liege lediglich ein Konzept vor, wie der Wettbewerb ablaufen soll, dieses Konzept sei schlüssig. Allerdings fehle ein nachvollziehbarer Ansatz, wie der Preis vermarktet werden soll und wie der erhoffte Imagegewinn für die Stadt tatsächlich erreicht werden könne. „Eine Preisverleihung, Aufkleber auf Weinflaschen und vielleicht eine Randnotiz in Fachzeitschriften: das ist zu wenig, um einen Nutzen für die Stadt zu erreichen“, glauben die Fraktionsvorsitzenden.

Vielmehr solle der Scheurebenpreis in ein Rahmenprogramm eingebettet werden, das Alzey als „Hauptstadt des Weines“ positioniere. Immerhin sei Alzey die Kreisstadt des größten weinbautreibenden Landkreises Deutschlands. Denkbar sei es aus Sicht von SPD und FWG ein Mehrtagesprogramm, das den Schwerpunkt auf die Qualitätsorientierung im Weinbau lege, beispielsweise in Form eines Weinsymposiums zu klassischen Rebsorten oder auch Neuzüchtungen, ein Jungwinzertreffen zum Erfahrungsaustausch, Vorträge zu neuen Marketingformen im Weinbau oder eine große Weinprobe mit nationalen und internationalen Scheurebenweinen. „Die Verleihung des Deutschen Scheurebenpreises wäre dann das Highlight“, so Kramer und Geißel. Zusammen mit den unterschiedlichen Veranstaltungen wären dann auch Resonanz und Medienecho zu erwarten.

Gemeinsam mit Fachleuten sollen die Ideen nun diskutiert und voran getrieben werden. Die Beratung allein in einem Ausschuss, wie von FDP-Stadtratsmitglied Hardy Augustin vorgeschlagen, hätte keine Fortschritte erwarten lassen. Das hätten die letzten Monate klar gezeigt. Daher setze man nun auf die Anregungen von außen. Die öffentliche Diskussion zeige ja, dass es sehr konstruktive Ideen gäbe.

Überzeugt zeigen sich die Koalitionäre, dass bei Vorliegen eines überzeugenden Konzeptes auch Sponsoren bereit seien, einen Beitrag zur Finanzierung zu leisten. Hier könnte die Arbeitsgruppe vermittelnd tätig werden. Die Veranstaltungsreihe solle ja keine Eintagsfliege sein, sondern sich dauerhaft etablieren, so dass eine finanzielle Grundlage unentbehrlich ist.