Obdachlosenunterkunft im Fokus

SPD-Fraktion sieht bei Obdachlosenunterkunft dringenden Handlungsbedarf

Obdachlosenunterkunft

Die Bilder der Obdachlosenunterkunft „Am Herdry“ in Alzey aus dem Bricht der Allgemeinen Zeitung Alzey haben die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt aufgewühlt. Ein heruntergekommenes Gebäude, unhygienische Sanitäranlagen und desolate Zimmer prägen den Eindruck von der Unterkunft für Menschen, die aus verschiedenen Ursachen obdachlos geworden sind. Die Stadt Alzey weist diesen Personen ein Zimmer in der städtischen Obdachlosenunterkunft „Am Herdry“ zu. Die Empörung über den Zustand des Gebäudes ist groß und berechtigt.

Die Lösung des Problems ist allerdings nicht ganz einfach. Seit vielen Jahren versuchen Mitarbeiter der Stadtverwaltung Alzey den Missstand zu beseitigen. Auch Ehrenamtliche unterstützen die Verwaltung bei deren Arbeit und engagieren sich vor Ort. Nach erfolgten kleinen Reparatur- und Reinigungsarbeiten stellt sich allerdings immer wieder der Zustand der Verwahrlosung ein. Die Ordnung ist nicht von Dauer. Durch Konflikte zwischen den Bewohnern untereinander und oftmals der Ablehnung der Hilfe von außen entsteht keine Hausgemeinschaft, die langfristig einen ordentlichen Zustand der Unterkunft sichert.

Die Erkenntnis: im bestehenden Gebäude werden sich ohne eine gesicherte Unterstützung durch professionelle Hilfe und Unterstützung vor Ort die Zustände nicht verbessern.

Die SPD-Stadtratsfraktion hat sich daher, zuletzt in der Sitzung des Stadtrates am 28. September 2015, für eine Priorisierung der Baumaßnahme im Maßnahmenkatalog der Stadt Alzey eingesetzt. Damit hat die Verwaltung den Auftrag bekommen, kurzfristig einen Ersatzbau auf einem städtischen Grundstück oder die Sanierungsmaßnahme des bestehenden Gebäudes zu prüfen. Hierzu wird dem Stadtrat schnellstmöglich ein entsprechender Vorschlag unterbreitet werden. Bis dahin sollen keinen weiteren Menschen eine Unterbringung in den Räumlichkeiten der Obdachlosenunterkunft zugemutet werden.

Darüber hinaus hat die SPD-Stadtratsfraktion bereits in einem Antrag Ende November 2014 die Einrichtung einer Sozialarbeiter-Stelle, die vor Ort die Menschen unterstützt, gefordert. Dies beinhaltet auch Beratung dabei, die Ansprüche auf Leistungen der Sozialhilfe geltend zu machen und eine eigene Wohnung zu finden, damit die Obdachlosenunterkunft keine Endstation wird.

Die weitere Nutzung der Gebäude am Herdry soll gemeinsam mit den Anwohnern diskutiert werden. Im Rahmen des Städtebauförderprogrammes „Soziale Stadt“ des Bundes können finanzielle Förderungen für einen Umbau des Gebäudes oder einen Neubau auf dem bestehenden Gelände beantragt werden. Mit dem Stadtentwickler Herrn Dr. Fries hat die SPD-Stadtratsfraktion früh das Gespräch gesucht und Vorschläge zur Errichtung eines Stadtquartieres und eines Quartiersmanagements erarbeitet. Ein erster Termin vor Ort mit den Bürgerinnen und Bürgern aus der Nachbarschaft der Obdachlosenunterkunft hat das große Interesse bei der Mitgestaltung gezeigt. Gemeinsam mit Ihnen bleiben wir am Ball!