Dem Bienensterben entgegenwirken

SPD macht Vorstoß zur „Bienenfreundlichen Kommune“

Die SPD-Stadtratsfraktion fordert mit einem Antrag an den Stadtrat die Stadtverwaltung zur Prüfung von Maßnahmen zur Förderung der Lebensbedingungen von Bienen und Insekten und zur Entwicklung eines tragfähigen Konzeptes mit dem Leitgedanken „Bienenfreundliche Kommune“ auf. 

In der Begründung des Antrages heißt es, dass Honigbienen und Wildbienen sowie andere Insekten, wie Schmetterlinge, unverzichtbar für die Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen seien. Sie würden dadurch die Artenvielfalt und die Erträge der Landwirtschaft sowie unsere Ernährungsgrundlagen erhalten. In Europa seien etwa 150 verschiedene Nutzpflanzen und rund 80 Prozent der Wildpflanzen von der Bestäubung durch Insekten abhängig, so die Sozialdemokraten. 

Zugleich würden viele Bienen und Insektenarten jedoch als gefährdet gelten. Neben dem schon seit geraumer Zeit konstatierten Bienensterben, wäre laut einer Studie des Entomologischen Vereins Krefeld ein massiver Rückgang (bis zu 80 %) an Masse von Fluginsekten festgestellt worden. In Rheinland-Pfalz gelten gemäß der Roten Liste von den rund 420 Wildbienenarten fast die Hälfte als gefährdet. Ein Teil von ihnen sei bereits ausgestorben.

Mit einem Antrag an den Stadtrat regt die SPD-Fraktion deshalb nun an, die Lebensbedingungen von Wild- und Honigbienen/Insekten im Bereich der Stadt Alzey zu verbessern. „Von bunten und artenreichen Gemeinden profitieren nicht nur Bienen/Insekten, sondern auch zahlreiche andere Tiere und nicht zuletzt auch wir Menschen“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzende Stephanie Jung. 

Die Sozialdemokraten bitten insbesondere um Prüfung, wie Grünflächen bienen- und insektenfreundlicher ausgestaltet werden können und eine entsprechende Aufwertung auch in Baugebieten möglich sei. Die Ausbringung von Aussaat bienenfreundlicher Blühpflanzen im Außenbereich könne ebenso ein Lösungsansatz sein wie der bienen- und insektenfreundliche Besatz von Straßenbegleitgrün, heißt es im Antrag der Genossen. 

Neben einer möglichen Organisation und Unterstützung von Pflegepatenschaften soll auch die Nutzung von geeigneten Flächen für die Anlage von Streuobstflächen geprüft werden. Außerdem hält die SPD eine gezielte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zur Förderung des Umweltgedankens, beispielsweise zur ökologischen Aufwertung der Gartengestaltung, für sinnvoll. 

Die Aufzählung der Maßnahmen im SPD-Antrag sei zugleich nicht abschließend und es werde angeregt, interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie fachkundige Organisationen, wie z.B. den BUND (Projekt „Blühendes Rheinhessen – Farbtupfen für Wildbienen) in die Überlegungen mit einzubeziehen.

Der Antrag soll in der nächsten Sitzung des Stadtrates am 18.06.2018 behandelt werden.

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