Innenstadt stärken – Arbeitsplätze nicht verlagern!

33 städtische Arbeitsplätze ins Industriegebiet verlagern?
Nein, Ziel verfehlt!

Der städtische Bauhof soll aus der Gartenstraße auf das Gelände der EWR-Netze im Industriegebiet ziehen. Stadtratsmitglied Steffen Jung findet: „Eigentlich ein absolut sinnvoller Schritt. Unsere Mitarbeiter des städtischen Bauhofes haben bessere Arbeitsbedingungen verdient. Die Arbeitsräume, Aufenthaltsräume und sanitären Anlagen am derzeitigen Standort sind schon lange nicht mehr vertretbar.“

In der zuständigen Ausschusssitzung für Zentrale Dienste und Finanzen am vergangenen Montag hat der Bürgermeister aber darüberhinaus vorgeschlagen, das derzeit vom EWR genutzte Gebäude im Alzeyer Industriegebiet aufzustocken, um dort 33 Arbeitsplätze des städtischen Bauamtes auszulagern. Bürgermeister Burkhard schlägt hier also vor, einen Fachbereich der Stadtverwaltung auf der „grünen Wiese“ unterzubringen und hierfür zusätzliche 2,8 Millionen Euro Steuergelder (dies ist die erste grobe Kostenschätzung) auszugeben.
„Die dringend erforderliche Stärkung unserer Innenstadt sieht anders aus!“ findet Steffen Jung und hat den Vorschlag im Namen der SPD-Fraktion am Montag daher klar abgelehnt.
„Dazu habe ich eine andere Vorstellung: Wir alle kämpfen für bessere Bedingungen des ortsansässigen Einzelhandels, der Gastronomie und anderer Unternehmen in Alzey, versuchen – auch seitens des Verkehrsvereins – die Innenstadt zu beleben und zugleich schlägt der Bürgermeister vor, städtische Arbeitsplätze in das Industriegebiet zu verlagern. Das passt für mich nicht zusammen“ so Jung.
Es müsse die gemeinsame Aufgabe von Stadt Alzey, örtlichem Verkehrsverein und politischen Vertretern im Stadtrat sein, alles dafür zu tun, um die Alzeyer Innenstadt wieder zu beleben!
„Aus diesem Grund habe ich vorgeschlagen, eine Bebauung der Spießgasse 75 (bekannt als „Prinz Emil“) und des dazugehörigen Innenhofes zu prüfen. An diesem Standort könnten sicherlich etwa 50-60 Büroarbeitsplätze untergebracht werden. Da auch die in unmittelbarer Nachbarschaft gelegene Kreisverwaltung weiteren Raumbedarf hat, sollte aus meiner Sicht ein gemeinsames Projekt beider Verwaltungen verbunden mit einem klaren Bekenntnis für eine Erweiterung des Verwaltungsstandorts mitten in der Stadt angestoßen werden“ erläutert Jung seine Idee.
Durch diese Maßnahme könnte möglicherweise die unattraktive Bauruine entlang des Glockenturmwegs – bei Erhaltung der Gebäuderfont des „Prinz Emil“ entlang der Straße – beseitigt und zugleich eine Auslagerung von 33 städtischen Dienstleistern für die Bürger*innen in das Industriegebiet außerhalb des Stadtkerns verhindert werden.
Zugleich passe hierbei die angedachte Errichtung eines Parkdecks an der Ecke Friedrichstraße/ Spießgasse hervorragend, da in diesem Zuge auch die Parksituation rund um die Verwaltungen entzerrt werden könnte.
Abschließend stellt Jung fest: „Durch diesen Lösungsvorschlag könnten die Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung auch weiterhin im Zentrum von Alzey arbeiten, ihre Mittagspause in der Innenstadt verbringen und auch die Bürger*innen müssten für die Erledigung ihrer Verwaltungsangelegenheiten nicht ins Gewerbegebiet fahren.
Ich plädiere für ein klares Bekenntnis der städtischen Gremien für eine attraktive und zukunftsfähige Innenstadt – und keine Verlagerung von städtischen Arbeitsplätzen an den Rand des Industriegebiets.“