„Mit unseren Terminen „vor Ort“ wollen wir uns im Austausch mit den Fachleuten zu den Themen informieren, die für unsere Stadtratsarbeit von Bedeutung sind“, erklärt SPD-Fraktionsvorsitzende Katharina Nuß den Besuch der SPD -Stadtratsfraktion und der Mitglieder des Arbeitskreises „Soziale Stadt“ im Jugend- und Kulturzentrum (JUKU) in der Römerstraße.
Peter Baumgärtner und Erika Streuber, die sozialpädagogischen Fachkräfte und JUKU- verantwortlichen haben die SPD- Delegation über die Aktivitäten des Hauses informiert und berichtet, wo in der täglichen Arbeit der Schuh drückt.
Beeindruckend sind die Besucherzahlen aus dem Jahr 2008: 12.017 Besucherinnen und Besucher wurden gezählt – eine Steigerung von fast 3000 gegenüber dem Vorjahr „und wir hätten noch mehr Nachfrage, besonders an Wochenenden und in den Ferien, können aber mit unserer Personalausstattung mit einer hauptamtlichen Vollzeit und einer Teilzeitkraft die Öffnungszeiten nicht ausdehnen“, erklärt Peter Baumgärtner die Rahmenbedingungen.
Das JUKU spricht mit einer Vielzahl von Veranstaltungen zahlreiche Jugendliche, unterschiedlichster Herkunft an und bietet Freizeit-, aber auch Bildungs-möglichkeiten an: Stolz ist man auf das neue Angebot der Hausaufgabenhilfe. Kinder verschiedener Nationen besuchen gemeinsam mit ihren Müttern 3x wöchentlich am Nachmittag das JUKU und bekommen Unterstützung bei den Hausaufgaben. „Das Konzept, Kinder und gleichzeitig ihren Müttern Deutsch beizubringen und dabei die Hausaufgaben gemeinsam zu erledigen geht auf und leistet einen wichtigen Integrationsbeitrag. Einige Kinder können schon gute Schulerfolge verzeichnen“, freut sich Erika Streuber über die Akzeptanz des Projektes, das dank ehrenamtlicher Unterstützung durchgeführt werden kann. Nach wie vor sind die Ferienspiele und das Zirkusprojekt während der Sommerferien stark nachgefragt und nach Beobachtung des JUKU- Teams nimmt die Bedeutung solcher Ferienangebote zu, weil in wirtschaftlich schwierigen Zeiten weniger Familien in Urlaub fahren und zugleich mehr Bedarf an Kinderbetreuung während der Berufstätigkeit der Eltern besteht. Im offenen Treff, der ebenfalls 3x wöchent-lich Jugendlichen aller Nationen offen steht, finden sich zu 90% Jungen ein. Deshalb gibt es im JUKU einen speziellen Mädchentreff, der gezielt auf die Wünsche der Mädchen eingeht und ihnen Raum zur Entfaltung bietet. „Mit zahlreichen Sonderveranstaltungen, wie Konzerten, Tanzcafès usw. gelingt es zahlreiche Jugendliche für Musik zu begeistern, sie an einem kostengünstigen Ort zu betreuen und damit von der Straße zu holen“, betonen Baumgärtner und Streuber. Und darin sehen sie eine wichtige Funktion des JUKU, das sich Prävention und Integration auf die Fahnen geschrieben hat. Durch den intensiven Kontakt mit den Jugendlichen erfährt das Betreuerteam auch von den Sorgen und Nöten in den Familien, unterstützt bei Problemen oder begleitet die jungen Leute bei Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz.
„Oft sind wir ein Stück Elternersatz. Wir kümmern uns, setzen aber auch klare Grenzen und erwarten, dass unsere Regeln eingehalten werden – das kennen viele nicht. Unser Erfolg ist allerdings nicht immer direkt messbar, weil wir mit unserer Arbeit ein Abgleiten vieler Jugendlicher verhindern können, die dann gar nicht in der Öffentlichkeit auffallen. Sichtbar sind ja meist nur die Randalierer“, fassen die Sozialpädagogen ihr Engagement zusammen. Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig: Um die Arbeit im JUKU den gewachsenen Ansprüchen entsprechend und mit guter Qualität durchführen zu können, ist eine Personalaufstockung notwendig, Mit einer Spendenzusage der SPD in Höhe von 250.- € als Beitrag zur Ausstattung des Kraft-Trainungsraums bedankte sich Katharina Nuß beim JUKU- Team und sagte die Unterstützung der SPD Fraktion für die Ausweitung der Jugendarbeit zu.