Eine Besuchergruppe aus Gimbsheim informierte sich auf Einladung des Landtagsabgeordneten Heiko Sippel über die Arbeit des rheinland-pfälzischen Landtages in Mainz. Im Foyer des Deutschhauses, dem Sitz des Landtages, begrüßte der SPD-Abgeordnete die Besuchergruppe. „Auch wenn ich für den Nachbar-Wahlkreis Alzey zuständig bin, freut es mich als Ex-Gimbsheimer, Besuch aus der alten Heimat zu empfangen“, sagte Sippel, der seine politische Arbeit in der Altrheingemeinde begann und seit 1987 in Alzey wohnt.
Bevor Heiko Sippel mit seinen Besuchern den Plenarsaal betrat, in dem sonst beispielsweise über Themen wie Schulpolitik, Finanzen, Sportförderung, Rundfunkgebühren oder Hochschulgesetz debattiert wird, musste er ihnen die Bedeutung der drei großen Türen erläutern: „Der Hammelsprung ist eine Form der parlamentarischen Abstimmung in deutschen Parlamenten. Für den Hammelsprung verlassen die Abgeordneten den Plenarsaal und betreten ihn nach Eröffnung des Zählvorgangs durch den Präsidenten wieder durch eine von drei Türen, die jeweils für Ja, Nein oder Enthaltung stehen“.
Die Gimbsheimer stürmten durch die „Nein-Tür“, bevor sie sich im Plenarsaal auf die 101 Abgeordnetensitze und die Regierungsbank verteilten. Sippel erklärte ihnen die Parlamentszusammensetzung, wobei die „Gimbsheimer Ministerriege“ für besondere Heiterkeit sorgte. Heiko Sippel gab dann einen Überblick über die Tätigkeiten eines Abgeordneten, der neben vielen Sitzungen und Gesprächen in Mainz auch einen erheblichen Teil seiner Arbeitszeit für Termine im Wahlkreis aufwendet. „Der Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern ist mir sehr wichtig, um zu erfahren, wo der Schuh drückt und welche Ideen und Anregungen ich mit nach Mainz nehmen kann“, erläuterte Sippel die Bedeutung seines Arbeitsschwerpunktes im Wahlkreis. In der Landespolitik bringt sich der ehemalige Verwaltungsbeamte und Wirtschaftsförderer in den Ausschuss für Wirtschaft und Verkehr sowie in den Rechtsausschuss und die Enquete-Kommission „Verantwortung in der medialen Welt“ ein. Die Besucherinnen und Besucher interessierten sich für den normalen Tagesablauf im Parlamentsgeschehen und stellten viele Fragen zur Landespolitik.
Heiko Sippel ermöglichte den Teilnehmern auch eine Besichtigung des Abgeordnetenhauses in unmittelbarer Nähe zum Landtag, in dem die Büros der Abgeordneten und weitere Sitzungssäle untergebracht sind. Ein Blick in Sippels kleines Büro wurde mit „Do hat er ja alles, was er so braucht!“ kommentiert. Im Fraktionssaal der SPD-Landtagsfraktion beschrieb Sippel die Arbeit der Fraktion und den Weg der Gesetzgebung, der viele vorbereitende Sitzungen in der Fraktion, in Arbeitskreisen, Ausschüssen und Expertenanhörungen erfordere.
Nach einem reichhaltigen Mittagessen im Landtagsrestaurant besuchte die Gruppe den Südwestrundfunk. Dort schauten die Gäste SWR4-Moderator Wolfgang Röben im Hörfunkstudio während einer Live-Sendung über die Schulter und sahen sich auch im großen Fernsehstudio um, aus dem die Landesschau ausgestrahlt wird. Die Besucher waren sich einig, dass sich der Besuch vor Ort gelohnt hat. „Wir haben zum einen erfahren, dass das Amt eines Politikers sehr viel Einsatz erfordert und zum anderen ist Mainz eine Medienstadt. Ein Besuch bei einem der Sender deshalb ein Muss“, so das Fazit.