Sichtbar voran schreitet der Neubau des Betriebskindergartens in der Rheinhessen-Fachklinik (RFK). „Wenn alles nach Plan weiterläuft, soll spätestens im Juni die Kita nach rund einem Jahr Bauzeit eingeweiht werden“, berichtete Pflegedirektor Frank Müller bei einer Gesprächsrunde mit Vertretern der SPD-Kreistagsfraktion, die sich vor Ort über die Baumaßnahme und die weiteren aktuellen Projekte der Klinik erkundigte. Nach der Firma juwi in Wörrstadt wird der zweite Betriebskindergarten im Landkreis Alzey-Worms zwei altersgemischte Gruppen mit jeweils 15 Kindern aufnehmen können.
Müller dankte der Kreisverwaltung für die finanzielle Unterstützung der Baumaßnahme und insbesondere auch dem Jugendamt für die sehr gute fachliche Begleitung. Eine Bedarfserhebung unter den inzwischen auf knapp 1.000 Beschäftigten angewachsenen Belegschaft habe ergeben, dass die neue Einrichtung auf große Nachfrage stoßen werde. „Wir haben jedoch von Anfang an die Option eingeplant, mit einem Anbau Raum für eine dritte Kita-Gruppe zu schaffen“, sagte Verwaltungsdirektor Alexander Schneider. Werner Steinmann, Kreistags- und Stadtratsmitglied, hob hervor, dass die RFK mit dieser umfangreichen „freiwilligen“ Investition nicht nur ihre Attraktivität als bedeutender Arbeitgeber in der Region steigere und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördere, sondern nicht zuletzt auch die Situation der übrigen Alzeyer Kindertagesstätten entlasten helfe.
Ebenso sichtbar vorangeschritten sind die Erweiterungs- und Modernisierungsmaßnahmen am Haus „Wartberg“, der forensisch-psychiatrischen Abteilung. Anfang März soll dieser Trakt, der mit 3,6 Millionen Euro aus Mitteln des Konjunkturpakets II von Bund und Land bezuschusst wurde, eingeweiht werden. In die Großbaumaßnahme wurden insgesamt rund sechs Millionen Euro vom Träger der RFK, dem Landeskrankenhaus, investiert.
Ein weiteres großes Thema der Gesprächsrunde war die geplante Erweiterung der RFK-Räumlichkeiten im Bereich der Innenstadt. So ist die Tagesklinik der RFK im Stadtweingut untergebracht. Dort sei nun geplant, die Platzkapazität im Zuge einer räumlichen Erweiterung zu erhöhen. Ebenso sei vorgesehen, einen bisher auf dem RFK-Gelände untergebrachten Heimbereich in die Alzeyer Innenstadt zu verlagern. „Wir wollen damit auch eine Verbindung zwischen Kultur und medizinischem Bereich schaffen sowie unsere Fachgebiete noch stärker öffnen und die Patienten in das städtische Leben einbeziehen“, erklärte der ärztliche Direktor Dr. Wolfgang Guth. Steinmann wies dabei darauf hin, dass bei allen Vorhaben auch immer der Aspekt der Barrierefreiheit einbezogen werden sollte.
Ausbildung bildet Schwerpunkt
Der Landtagsabgeordnete Heiko Sippel lobte insbesondere das große Engagement der Klinik, die Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitätsmedizin Mainz ist, im Ausbildungsbereich. Ab April werde die RFK laut Müller beispielsweise „zweizügig ausbilden“, was bedeutet, dass zweimal im Jahr Auszubildende für die Bereiche Gesundheits- und Krankenpflege eingestellt werden. Mit dem DRK-Krankenhaus zusammen stünden dann insgesamt 120 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Ebenso könne in Kooperation mit der Katholischen Fachhochschule in Mainz der „Bachelor of Science in Nursing“ als weitere Karriereperspektive in der Krankenpflege angeboten werden. Und schließlich bietet die RFK der Alzeyer Realschule plus allein 40 Praktikumsplätze an, um deren Ziel, Fachoberschule mit dem Schwerpunkt „Gesundheit“ zu werden, zu unterstützen. Die Kreispolitiker zeigten sich stark beeindruckt von der guten Entwicklung der Klinik, die sich permanent auf neue Bedarfe einstelle und eine hohe Qualitätsorientierung aufweise.
Foto v.l.n.r.: Jutta Dexheimer, Dr. Wolfgang Guth (RFK), Frank Müller (RFK), Alexander Schneider (RFK), Heiko Sippel, Werner Steinmann