Die SPD-Kreistagsfraktion Alzey-Worms spricht sich für ein Vertretungssystem zur Entlastung der Kindertagesstätten bei Personalausfällen aus. Das geht aus einer Pressemitteilung der Fraktion hervor. In einem Antrag an den Kreistag möchten die Sozialdemokraten das Jugendamt der Kreisverwaltung beauftragen, die Idee umzusetzen. In einem Schreiben an Landrat Ernst Walter Görisch begründet der Fraktionsvorsitzende Gerhard Kiefer (Eich) den Antrag mit den zunehmenden Herausforderungen der Träger von Kindertagesstätten sowie der Erzieherinnen und Erzieher.
„Die Öffnung der Kindertagesstätten für Kinder unter 3 Jahren ist ein Erfolgsmodell. Die Nachfrage nach Plätzen ist weit größer als ursprünglich angenommen“, so Kiefer. Die SPD habe die frühkindliche Bildung von Anfang an unterstützt, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern und den Kindern gute Betreuungsangebote zu ermöglichen. „Die Erzieherinnen und Erzieher sind heute stärker denn je gefordert, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden“, ergänzt Kiefer. Die Personalausstattung sei zwar in Rheinland-Pfalz im Ländervergleich mit am Besten, die Beanspruchung des Personals dennoch sehr hoch. „Wenn dann noch Personalausfälle beispielsweise wegen Krankheit kurzfristig nicht zu ersetzen sind, ist manchmal Land unter.“ Der SPD-Vorschlag zielt deshalb darauf ab, den Kindertagesstätten bei der schnellen Suche nach Vertretungskräften zu helfen, da nicht alle über entsprechende Kontakte verfügten. Das Jugendamt sollte einen Vertretungspool mit ausgebildeten Betreuungskräften einrichten. Dies könnten sowohl Berufsanfänger als auch Personen mit pädagogischer Ausbildung oder beispielsweise Erzieherinnen im Ruhestand sein, die bereit wären, kurzfristig als Feuerwehr einzuspringen. Von Vorteil wäre es, dass die Eignung der Vertretungskräfte vom Jugendamt bereits festgestellt sei und es keinen Vorlauf oder längerer Antragszeiten bedürfe.