Städtische Arbeitsplätze bleiben in der Innenstadt
SPD-Widerstand erfolgreich
In einer Ausschusssitzung Anfang Februar hatte Bürgermeister Burkhard vorgeschlagen das derzeit vom EWR genutzte Gebäude im Alzeyer Industriegebiet aufzustocken und dort 33 Arbeitsplätze des städtischen Bauamtes auszulagern. Für 2,8 Millionen Euro Steuergelder (erste grobe Kostenschätzung) wäre der gesamte Fachbereich Bauen und Umwelt in die Werner-von-Siemens-Straße verlagert worden.
Somit wären neben den Mitarbeiter*innen auch sämtliche Besucher*innen des Bauamts künftig nicht mehr in die Innenstadt, sondern in das Industriegebiet gefahren.
„Das war für uns von Anfang an nicht vorstellbar und ich habe daher bereits in dieser Ausschusssitzung unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass wir dies als SPD-Fraktion nicht unterstützen werden und stattdessen fordern, die Arbeitsplätze in der Innenstadt zu erhalten“ macht Stadtratsmitglied Steffen Jung deutlich.
Wie der Allgemeinen Zeitung am 22.03.2021 bereits öffentlich zu entnehmen war, informierte Bürgermeister Burkhard in einer nichtöffentlichen Ausschusssitzung darüber, dass die Verwaltung von den Plänen einer Auslagerung Abstand nehmen würde. Stattdessen wird man das Homeoffice-Angebot für die Mitarbeiter*innen auch nach der Corona-Pandemie aufrechterhalten und den städtischen Vollzugsdienst in einer Art „Stadtwache“ in der Innenstadt unterbringen.
„Wir sind sehr erfreut über die nun kundgetane Entwicklung. Die städtischen Arbeitsplätze bleiben in der Innenstadt und durch die Auslagerung des Vollzugsdienst kann zugleich auch ein Leerstand beseitigt werden. Zudem wird sich dadurch hoffentlich auch das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger in der Stadt verbessern“ freut sich Jung.
Die SPD-Fraktion ist sehr froh über das Bekenntnis von Verwaltung und Ausschuss zum Erhalt der städtischen Arbeitsplätze in der Innenstadt. Eine Verlagerung auf „die grüne Wiese“ hätte aus Sicht der Sozialdemokraten auch die Glaubwürdigkeit der Stadt in Frage gestellt. „Wir können doch nicht einerseits durch ein Einzelhandelskonzept weitere Ansiedlungen von Betrieben mit innenstadtrelevantem Sortiment im Industriegebiet verhindern und für diese in der Innenstadt werben, um dann anderseits selbst ohne Not städtische Arbeitsplätze dort anzusiedeln“ macht Jung das Unverständnis über den Beschlussvorschlag der Verwaltung noch einmal deutlich.