Im Rahmen der Veranstaltungsriehe „SPD vor Ort“ luden die Alzeyer Sozialdemokraten zu einem Besuch der Alzeyer Tafel ein. Im voll besetzten Besprechungsraum gaben Dekanin Susanne Schmuck-Schätzel und Vorsitzender Gerd Koenen einen umfassenden Einblick in die Arbeit des überkonfessionellen Vereins.
Bereits seit elf Jahren leisten ehrenamtlichen Helfer der Alzeyer Tafel an fünf Tagen der Woche vorbildliche Arbeit zum Wohle von bedürftigen Menschen in unserer Gesellschaft. Neben dem sozialen Aspekt ist dabei auch die Weitergabe und Verwendung von Lebensmitteln von Bedeutung, die ansonsten auf dem Müll landen würden.
In Lebensmittelmärkten übrig gebliebene Lebensmittel werden von Fahrern am Vormittag abgeholt und anschließend im Domizil in der Friedrichstraße sortiert und eingelagert. Am Mittag erfolgt dann die Ausgabe der Lebensmittel an die Berechtigten. Über 100 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind für den Verein „Alzeyer Tafel e.V.“ im Einsatz, 17 von ihnen bereits seit der ersten Stunde im Jahr 2007. Susanne Schmuck-Schätzel und Gerd Koenen machten deutlich, dass die Ausgabe sehr reibungslos funktioniere. Jeder Bedürftige mit einer Berechtigungskarte werde unabhängig seiner Herkunft bedient. Probleme, wie sie zuletzt bei der Tafel in Essen im Mittelpunkt standen, gebe es in Alzey nicht. Die Kunden halten sich an die Regeln, wobei auch die gute Aufteilung und der geschützte Innenhof hilfreich seien.
In der anschließenden Diskussion ging es um die Frage, ob Tafeln überhaupt dauerhaft sinnvoll seien oder nicht besser die Armut wirksamer bekämpft werden sollte. Einig war man sich darin, dass es das langfristige Ziel sein müsse, Tafeln entbehrlich zu machen. Man könne dennoch nicht die Augen davor verschließen, dass es eben auch in unserer wohlhabenden Gesellschaft Armut gebe. Den Menschen werde eine verbesserte Teilhabe am Leben ermöglicht, in dem zumindest der Lebensmittelerwerb stark erleichtert werde. Am Beispiel des Produkts Lebkuchen machte Herr Koenen den Unterschied deutlich: „Die Einen können den Lebkuchen schon im Spätsommer im Regal des Lebensmittelhandels kaufen. Die Anderen müssen warten bis er Ende Januar dort aussortiert wird und sie ihn bei uns erhalten.“
Die SPD-Vertreter unter der Leitung des Ortsvereinsvorsitzenden Heiko Sippel und der Fraktionsvorsitzenden Stephanie Jung dankten den Verantwortlichen der Tafel – stellvertretend für alle anderen Helfer – für die segensreiche Arbeit. Die Politik sei vor eine wahre Herkulesaufgabe gestellt, um die Schere zwischen Arm und Reich nicht noch weiter auseinanderdriften zu lassen, sondern die Unterschiede zu verringern. Die Alzeyer Tafel werde auch in Zukunft sicher noch gebraucht. Auch die Stadt Alzey sei weiterhin gefordert, um das wichtige Ehrenamt zu stärken. Dazu gehöre es aus Sicht der SPD auch, sich rechtzeitig über einen alternativen Standort Gedanken zu machen, da in den vergangenen Monaten und Jahren auch immer wieder über die künftige Nutzung bzw. Entwicklung der Gebäude am aktuellen Standort nachgedacht wird. Die SPD werde der Tafel weiter unterstützend zur Seite stehen.
Wer die Alzeyer Tafel selbst unterstützen möchte, kann sich jederzeit an ihren Leiter, Herrn Koenen (Tel. 5471360) wenden.