Die Polizeipuppenbühnen in Rheinland-Pfalz bleiben trotz der Sparzwänge und der Schuldenbremse des Landes erhalten. Im Zuge der Polizeistrukturreform bestand vielerorts die Befürchtung, dass das Angebot gestrichen werden muss. Viele besorgte Schreiben aus Kindergärten und Schulen haben die Landespolitiker in den letzten Monaten erreicht. „Der Einsatz der Bürgerinnen und Bürger hat seine Wirkung nicht verfehlt. Ich freue mich, dass sich die Landesregierung für die Fortsetzung der Polizeipuppenbühnen ausgesprochen hat“, stellt der Landtagsabgeordnete Heiko Sippel (SPD) fest, der mit vielen Elternvertretungen und Einrichtungen Kontakt gehalten hat.
„Die Polizeipuppenbühnen informieren nicht nur über das richtige Verhalten im Straßenverkehr, sie klären Kinder auch schon in frühstem Alter über die Gefahren des sexuellen Missbrauchs und Gewalt auf,“ so der Landtagsabgeordnete. Neben dem präventiven Ansatz dienten sie darüber hinaus dem respektvollen und vertrauensvollen Umgang der Jugend mit der Polizei. „Dies ist schließlich auch ein Grund dafür, dass wir in Deutschland nicht die Jugendkrawalle erleben, mit denen unsere Nachbarländer zu kämpfen haben,“ bemerkte das Team der Caritas-Kita „Regenbogen“ in einem Schreiben an Landrat Ernst-Walter Görisch, der sich ebenfalls für den Erhalt der Präventionsarbeit ausgesprochen hatte.
Sippel wirbt um Verständnis dafür, dass auch die Arbeit der fünf Polizeipuppenbühnen im Land nicht ohne Einsparungen fortzuführen sei. Die Personalkosten betrugen immerhin rund 1,2 Millionen Euro pro Jahr zuzüglich der Sachkosten. Deshalb sei es nicht möglich, die Arbeit nur mit ausgebildeten Polizeikräften zu leisten. Zwischenzeitlich hätten potenzielle Kooperationsträger Interesse bekundet, sich finanziell an den Kosten zur Weiterführung der Polizeipuppenbühnen zu beteiligen. Weitere vorbeugende Ansätze, beispielsweise gegen Drogenmissbrauch oder Fremdenfeindlichkeit, könnten in die pädagogische Arbeit einbezogen werden.
Auch die Frage nach der Einbindung von ehrenamtlichen Kräften bei der Entwicklung und Realisierung der Aufführungen, sowie einem geringen Unkostenbeitrag für Veranstaltungen werden zukünftig zu prüfen sein. „Unter den neu beschriebenen Rahmenbedingungen kann der Bestand der Polizeipuppenbühne als pädagogisch wertvolle Präventionsarbeit gesichert werden,“ ist Sippel zuversichtlich und dankt den Initiativen für die Unterstützung der Polizeiarbeit.
mth
Bild: © Polizeipräsidium Rheinland-Pfalz